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Praxis für Physiotherapie, Osteopathie und Schmerztherapie in Berlin informiert

Vorteile einer Physiotherapie bei Bandscheibenvorfall und Bandscheibenvorfall HWS (Halswirbelsäule)

Rückenschmerzen sind zu einer Volkskrankheit geworden: Gut ein Drittel der Deutschen leidet darunter. In etwa 15 % der Fälle sind die Ursachen ein Bandscheibenvorfall, ein Wirbelgleiten oder Verschleißerscheinungen. Wenn Sie an einem Bandscheibenvorfall leiden, sei es im Rücken oder in der Halswirbelsäule, werden Sie starke Schmerzen verspüren, die Sie oft lange Zeit quälen und behindern können.

Viele Ärzte raten dann in der Regel zu einer operativen Behandlung. In den meisten Fällen ändert sich nach dem chirurgischen Eingriff jedoch nur der Schmerz. Die Schulmedizin erreicht in der Regel nicht mehr als eine Veränderung oder „Verlagerung“ des Problems.

Photo by Toa Heftiba on Unsplash

Die Vorteile der Physiotherapie bei einem Bandscheibenvorfall oder Halswirbel-Syndrom (HWS)

Die Physiotherapie in unserer Praxis für Physiotherapie, Osteopathie und Schmerztherapie in Berlin Moabit verfolgt eine nachhaltigere Linderung Ihrer Symptome. 

Die bewährte Behandlungsmethode schont nicht nur Ihren Körper, sondern vermeidet auch das Risiko von riskanten Eingriffen. Darüber hinaus kann sie auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden.

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Die Bandscheibe liegt wie ein Stoßdämpfer zwischen unseren beiden Rückenwirbeln und verteilt den Druck, der bei körperlicher Anstrengung entstehen kann, über die gesamte Länge der Wirbelsäule. Eine dauerhafte Fehlhaltungen oder schwere körperliche Tätigkeiten, wie das Tragen schwerer Gewichte, können das Risiko für die Entstehung eines Bandscheibenvorfalls erhöhen.

Die Bandscheibe besteht aus Bindegewebe, welches einen faserigen Ring bildet, der den inneren Gallertkern umgibt. Wird dieser Ring rissig und spröde, kann der Kern austreten und auf die Spinalnerven oder das Rückenmark drücken. Für Betroffene äußert sich dies in starken Schmerzen. In anderen Fällen kommt es zu Sensibilitätsstörungen. Die akute Phase eines Vorfalls dauert etwa vier bis sechs Wochen. Sie kann aber auch mehrere Monate dauern, selbst bei einer entsprechenden Schmerzmittelbehandlung.

Was bedeutet Bandscheibenvorfall HWS?

Man spricht von einem Halswirbel-Syndrom (HWS) oder Bandscheibenvorfall HWS, wenn einer der oberen Wirbel im Nackenbereich betroffen ist. Medizinisch wird ein Bandscheibenvorfall HWS auch als zervikaler Bandscheibenvorfall bezeichnet. Der Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule kommt meist an den unteren Halswirbeln vor, nämlich zwischen dem fünften und sechsten oder dem sechsten und siebten Wirbelkörper. Hierbei handelt es sich um Punkte innerhalb der Halswirbelsäule, die eine große Anforderung an Beweglichkeit tragen und dementsprechend auch schwerer ausgelastet werden.

Die obere Hälfte der Wirbelsäule bleibt daher überwiegend von einem Bandscheibenvorfall verschont. Generell sind die Halswirbel- und Brustwirbelsäule im Vergleich mit dem Lendenwirbelbereich deutlich seltener betroffen.

Achten Sie auf diese Symptome, wenn Sie einen HWS vermuten

Ein Vorfall im Halswirbelbereich verursacht nicht in jedem Fall Probleme. Reizt das Gewebe jedoch die Nervenwurzeln, kommt es nicht selten zu einschießenden Schmerzen, die oft von Missempfindungen begleitet werden (Parästhesien). Außerdem berichten Betroffene häufig von einem Taubheitsgefühl im Verbreitungsgebiet der Nervenwurzel oder Fingern.

Eine Reizung des Trigeminus oder Zahnschmerzen können auftreten, je nachdem welchen Druck die Bandscheibe auf die austretenden Nervenstränge ausübt. Mögliche erste Anzeichen für ein HWS-Syndrom sind Nacken- oder Schulterschmerzen sowie ein Zunehmen der Beschwerden über Nacht. Folgende Symptome treten ebenfalls sehr häufig auf:

  • Kopfschmerzen
  • Umschriebener Kopfschmerz
  • Schwindel
  • Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Halswirbelsäule
  • Kraftverlust, auch Lähmungen einzelner Muskeln

Das ein HWS-Vorfall einen Druck aufs Rückenmark ausübt, kommt nur in seltenen Fällen vor. Dann kann es aber zu ernsten Folgen kommen. Darunter:

  • Gangstörungen
  • Probleme bei der Blasenentleerung
  • Ausfallerscheinungen in Beinen und Armen
  • Querschnittslähmung
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Das Risiko für einen Bandscheibenvorfall wächst mit dem Alter

Mit zunehmenden Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, einen Bandscheibenvorfall zu erleiden. Ab 40 Jahren sind bei fast jedem Bundesbürger die außen liegenden Faserringe geschädigt. Erbliche Faktoren spielen hier eine Rolle, aber auch Überlastungen und Fehlhaltungen. Meist hat ein derartiger Vorfall jedoch keine Relevanz, denn der Körper kann resultierende Störungen auch selbst kompensieren.

Übrigens: Auch Prominente bleiben von einem Bandscheibenvorfall nicht verschont. Der Sänger Phil Collins ist ein berühmtes Beispiel für einen zervikalen Bandscheibenvorfall HWS. Unter anderem konnte der berühmte Sänger und Schlagzeuger die Trommelstöcke nicht mehr halten und litt unter erheblichen Schmerzen. Die Operation, der er sich schließlich unterzog, brachte nur teilweise Linderung. Doch schon bald traten ähnliche Symptome wie zuvor auf, wobei die Schmerzintensität ebenfalls erheblich war. Schließlich musste er das Schlagzeugspielen sogar aufgeben.

Effektive Hilfe bei einem Bandscheibenvorfall: Operative oder konventionelle Therapie?

Ob Bandscheibenvorfall im Lenden- oder Halswirbelbereich: In Deutschland wird immer noch zu früh und zu oft operiert. Tatsächlich ist ein Eingriff nur in seltenen Fällen ratsam. Solange keine dauerhaften neurologischen Ausfälle wie Gefühlsstörungen oder Lähmungen auftreten, ist eine Operation, insbesondere im Kopfbereich bei einem Bandscheibenvorfall im Halsbereich, mit zu vielen Risiken verbunden.

Die konventionelle Therapie durch einen Physiotherapeuten führt zu sehr guten Ergebnissen und setzt den Patienten nicht unnötig den Risiken eines chirurgischen Eingriffs aus. Bei einer schulmedizinischen Behandlung entwickelt der Physiotherapeut den Therapieansatz auf der Grundlage der Schmerzen und der Belastbarkeit der betroffenen Bereiche und nicht (nur) nach einem Röntgenbild.

Mit der Zeit resorbiert der Körper in der Regel das ausgetriebene Gewebe und der Patient ist wieder belastbar wie zuvor. Ärzte raten daher immer seltener dazu, sich zu schonen, sondern empfehlen den Patienten eine geeignete Physiotherapie, um die Beweglichkeit und Kraft der Muskeln zu erhalten und die Nerven nicht unnötig zu reizen.

Wie kann Physiotherapie bei einem Bandscheibenvorfall helfen?

Unter Anleitung des Physiotherapeuten lindern krankengymnastische Übungen die Beschwerden. Im Vordergrund stehen häufig Lockerungsübungen und ein Entspannungstraining sowie die Rückenschule. Der Patient sollte das Training auch zu Hause fortsetzen, um die Wirksamkeit zu verbessern. Wenn die Schmerzen anhalten und keine Entzündungen bekannt sind, kann es sinnvoll sein, Ausdauersport (Laufen, Schwimmen) sowie Muskeltraining oder Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit zu betreiben.

Treten während der Übungen Schmerzen auf, kann auch eine Schmerztherapie oder ein muskelentspannendes Präparat verordnet werden. Auch die Anwendung von Wärme ist wirksam. Kälte hingegen ist in der Regel weniger wirksam, wenn keine Missempfindungen aufgrund von Nervenentzündungen auftreten.

Das Ziel einer regelmäßigen körperlichen Krankengymnastik ist in erster Linie die Stärkung der Muskulatur, wodurch die Bandscheiben entlastet werden. Auch alltägliche Aktivitäten führen zu einer Verbesserung, da diese Bewegungen ebenfalls die Muskelkraft und die Flexibilität der Wirbelsäule erhöhen.

Unterstützung der Wirbelsäule durch Gezielte Übungen unter Anleitung

Eine der am häufigsten verwendeten Gymnastikübungen bei einem Bandscheibenvorfall ist zum Beispiel ein intensives Dehnungsprogramm:

1. Sie begeben sich in eine maximale Seitneigung und erreichen dabei eine Dehnung des gegenüberliegenden Rücken- oder Halsbereichs. Die Position wird verstärkt, wenn Sie mit einem Arm leichten Druck auf den Kopf ausüben, und zwar in Richtung der Kopfseite, die nun nach unten gedreht ist. Es genügt, den Arm sanft abzulegen.

2. Ein Ziehen sollte vermieden werden, da die Wirbelsäule vor allem im Nackenbereich äußerst empfindlich ist. Schieben Sie die Hand leicht und bewusst in Richtung Boden und halten Sie mit der anderen Hand die Rückenlehne eines Stuhls fest. Bleiben Sie etwa 20 Sekunden lang in der Dehnungsposition und entspannen Sie sich dann. Wechseln Sie anschließend zur anderen Seite.

Je nach Stärke der Schmerzen sollte der Patient mit einem Bandscheibenvorfall zunächst von einem erfahrenen Physiotherapeuten angeleitet werden. Die Eigenverantwortung sollte jedoch im Vordergrund stehen, da ein passiver Lebensstil das Wiederauftreten der Krankheit begünstigt. Die erlernten Übungen sollten daher in Zukunft zu den täglichen Aufgaben gehören. Mit einer starken Muskulatur und der nötigen Beweglichkeit haben Betroffene viel getan, um einem erneuten Vorfall entgegenzuwirken.

Fitnessübungen im Alltag stärken die Wirbelsäule

Die Übungen und Ratschläge aus der Therapie lassen sich leicht und ohne große Schwierigkeiten in den Alltag integrieren und können daher sofort angewendet werden:

Wenn Sie Wäsche aufhängen, stellen Sie den Wäschekorb nicht auf einen Tisch, sondern auf den Boden. Von dort aus führen Sie die Kleidung auf die Leine. Beim Bügeln wird der gesamte Oberkörper gestreckt und die Wirbelsäule wird beweglicher. Das korrekte Heben schwerer Gewichte verbessert die Muskelkraft und stützt die Wirbelsäule.

Eine weitere Übung, die Sie in Ihren Alltag einfließen lassen können, ist das Zähneputzen auf einem Bein. Durch eine simple Umstellung können Sie so neben Ihrer Tiefenmuskulatur auch Ihr Gleichgewicht trainieren und Ihre Koordination optimieren. Vor allem nach dem Abklingen der akuten Symptome sollten Sie jede Gelegenheit nutzen, um im Alltag stark und beweglich zu bleiben. So können Sie einem erneuten Auftreten der Schmerzen vorbeugen.

Physiotherapie bei einem Bandscheibenvorfall oder Halswirbel-Syndrom: Unser Fazit

Angesichts der zahlreichen Risiken und Nebenwirkungen, die ein chirurgischer Eingriff mit sich bringen kann, empfehlen wir Ihnen, die Physiotherapie als alternativen Ansatz zur Behandlung eines Bandscheibenvorfalls oder eines Zervikalsyndroms in Betracht zu ziehen. Der konventionelle Therapieansatz ist nicht nur schonender für den Körper, sondern auch wesentlich effektiver.

Außerdem können die in der Therapie erlernten Übungen nach der Therapie problemlos zu Hause angewendet werden, wodurch ein erneutes Auftreten des Bandscheibenvorfalls verhindert wird. Darüber hinaus lernen Sie zahlreiche Bewegungsmuster und Körperhaltungen kennen, die Ihre gesamte Körperhaltung positiv beeinflussen und so Schmerzen in anderen Körperteilen vorbeugen. So können Sie langfristig einen gesunden Lebensstil fördern.

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